Finanzen mit Finesse

SPARRING-PARTNERControlling und Buchhaltung unterstützen andere Abteilungen dabei, Pläne für Projekte aufzustellen.

Stefan Hackl im Interview mit COMPLETE

Mittelfeldspieler beim Fußball, Skirennläufer bei waghalsigen Abfahrten, Flugzeugpiloten und Rallyefahrer haben es: Zwei Wörter, welche im Sport und bei diesen Menschen eine unglaublich wichtige Rolle spielen, sind Übersicht & Kontrolle. Ohne diese Attribute werden viele Aufgaben unlösbar und neue Ideen ersticken bereits im Keim. Den Überblick zu haben ist eine Grundlage für zukunftsorientiertes und vorausschauendes Handeln. Finanzcontrolling erfordert diese zwei Charakteristiken, um Stabilität in Firmenfinanzen zu gewährleisten.

Akribisches Feintuning bei Steuerungsmaßnahmen wie Konzeption und Integration verschiedenster Planungssituationen sind genauso entscheidend wie das aufmerksame Adlerauge, das zentrale und dezentrale Koordination von Investitionsentscheidungen überwacht. Um es auf den Punkt zu bringen: Der Erfolg eines Unternehmens hängt elementar auch davon ab, mit welcher Genauigkeit und Übersicht finanzielle Tätigkeiten gehandhabt werden. Eine Person mit der Übersicht eines Mittelfeldspielers, einem vorausblickenden Adlerauge und der präzisen Fahrt eines Skirennläufers lenkt schon seit einigen Jahren das Finanzwesen bei WFL. Mag. Stefan Hackl schafft nicht nur Sicherheit in unsicheren Tagen, sondern sucht auch neue Wege, um erfolgreich in die Zukunft zu blicken. Die Redaktion des Complete Magazin‘s wagte sich in die komplexe Welt der Finanzen und sprach mit Mag. Stefan Hackl über privates aber auch die Vielschichtigkeit eines 500 Personen starken Unternehmens.

 

  1. Herr Hackl, Sie sind bereits seit 4 Jahren bei WFL und stehen mit Leidenschaft als CFO hinter WFL. Wie war Ihre Anfangszeit und welche Herausforderungen galt es zu diesem Zeitpunkt zu bewältigen?
    Die Anfangszeit habe ich in sehr guter Erinnerung, weil bei WFL ein kollegiales, hilfsbereites und familiäres Klima herrscht. Eine sogenannte „open door policy“, welche durch freundliches Fragen von Kolleg*innen den Einstieg wesentlich erleichtert hat. Es gab aber drei Herausforderungen: Die erste war, das Unternehmen kennenzulernen. Wie tickt es, was macht es genau und wo liegen die Themenstellungen, um als Controller auch einschätzen zu können, wo man steht. Zweitens muss man die Kolleg*innen kennenlernen und bei dieser Vielzahl an Mitarbeiter*innen ist dies gar nicht so einfach. Zum Dritten ist es das Team, mit welchem man direkt zusammenarbeitet. Auch hier gibt es eine Kennenlernphase und Absprachen, wie man zukünftige Aufgaben bewältigen kann.
     
  2. Genauigkeit in der Abteilung „Finance“ ist unerlässlich. Wie schafft man es, Übersicht und Kontrolle effizient zu kombinieren?
    Es gelingt nur, wenn man das gesamte Unternehmen versteht. Ich bezeichne das als die „Economic-Engine“. Was sind die Kostentreiber oder auch Werttreiber, wie läuft das Tagesgeschäft des Maschinenbaus, aber auch noch weitere Punkte werden hier miteinbezogen. Diese Faktoren müssen in Zahlen umgemünzt werden und dadurch wird von einem Controller erst verstanden, wie verschiedene Abteilungen funktionieren und welche Aufgaben wichtig sind. Sehr essenziell in diesem Bereich ist auch das Interesse an den Themenstellungen. Wenn dies zutrifft, kann die Übersicht beibehalten werden und in schwierigen Situationen Lösungen schneller und effizienter bereitgestellt werden.

     
  3. Erzählen Sie uns bitte über Ihren Werdegang.
    Aufgewachsen bin ich in Leonding bei Linz und habe dort Volksschule und Hauptschule absolviert. Danach kam die Matura im Oberstufenrealgymnasium der Diözese Linz und im Anschluss das BWL-Studium an der JKU mit Schwerpunkt Steuerlehre, Finanzierung und Rechnungswesen. Zu diesem Zeitpunkt war also schon eine gewisse Richtung erkennbar. Anschließend war ich bei KPMG, ein großes Wirtschaftsprüfungsunternehmen, wo ich zwar harte, aber gute und lehrreiche Jahre hatte. Ich wollte damals verstehen, wie man im operativen Geschäft arbeitet und habe Zahlen für genau solche Unternehmen aufbereitet bzw. erstellt. Dies veranlasste mich, zur VIVATIS zu wechseln, wo ich eben für genau solche Aufgaben eingesetzt wurde. Später bekam ich die Chance, bei ELOPAK zu beginnen. Das ist ein Skandinavischer Getränkekartonhersteller, wo ich dann in CEE und „Director of Finance“ meine Arbeit verrichtete und viel Erfahrung sammelte. 2016 kam dann noch das Postgradute Studium „Master of Business Law“ an der Universität in St. Gallen (Schweiz) hinzu. Nach all diesen Stationen folgte 2019 mein Start bei WFL.

     
  4. Der Stress des Alltags stoppt sehr selten. Wie gehen Sie mit schwierigen Situationen um?

    Wichtig ist es, kritische Situationen proaktiv anzugehen. Man sollte auf keinen Fall den Kopf in den Sand stecken, sondern immer nach Lösungen suchen. Es wird oft das Problem in den Vordergrund gestellt und vor allem das, was schwierig ist. Dies wirkt sich meistens negativ aus und drängt das Handeln in eine Abwärtsspirale. Probleme müssen angenommen werden und aktiv als auch offen besprochen bzw. behandelt werden. Nur so steht einer schnellen Lösung nichts im Weg.
     
  5. Was hilft Ihnen, in Ihrer Freizeit die Akkus wieder aufzuladen?

    Das sind im Wesentlichen drei Bereiche. Zum Ersten die Familie, welche mir Kraft gibt und den nötigen Rückhalt. Zum Zweiten ist es der Sport. Beim Wandern, Radfahren, Laufen und Bergsteigen kann ich meine Akkus wieder aufladen und neue Kraft schöpfen. Und zum Dritten sind es Freunde, welche für die nötige Abwechslung sorgen und eine perfekte Ergänzung zu den vorher genannten Bereichen. Nicht zu vergessen sind Urlaube oder verlängerte Wochenenden. Viel Abwechslung ermöglicht es, wieder volle Leistung geben zu können.
     
  6. Sind Sie ein Zahlenmensch oder doch auch kreativ?
    Ich sehe mich grundsätzlich als Generalist, welcher eine große Affinität zu Zahlen hat, aber ich glaube, ohne kreative Lösungsansätze funktioniert kein Bereich. Dies wird auch ein Konstrukteur oder ein Einkäufer bestätigen können. Man braucht diese Ansätze, um auch mal um die Ecke zu denken. Oft benötigt es andere Wege, vielleicht sogar Umwege, um dort hinzukommen, wo man hin möchte. Kreativität ist also sehr wichtig und auch notwendig.
     
  7. Wie schätzen Sie die aktuelle Lage der Welt ein und wo steht WFL in dieser Rechnung?
    Die Finanzwelt ist generell gesehen ein Abbild dessen, was sonst noch da und dort passiert. Die Welt wird unübersichtlicher, komplexer und ändert sich in immer schnellerem Tempo. Also Sachen, welche gestern gegolten haben, können heute schon bedeutungslos sein. Zinssätze sind hier ein gutes Beispiel oder auch die Elektromobilität. Geschichtlich gesehen stehen wir wieder an einem Wendepunkt, welcher, wie schon damals die industrielle Revolution, auch heute Veränderungen mit sich bringt. Stichwort: AI (Artificial-Intelligence) ist ein Bereich, welcher immer mehr eingreift. Aber das ist der Wandel, welchen man nicht stoppen kann. Auf diesen muss man sich einstellen. Ich will aber damit kein Schreckensszenario erstellen, sondern aufzeigen, dass es weltweit schlicht und einfach Änderungen geben wird, welche man gemeinsam bewältigt. Jede Veränderung soll aber auch ein Ansporn sein, sich weiterzuentwickeln. Das alles verhält sich ähnlich wie der Umgang mit stressigen Situationen. Hier werden wir wieder die Möglichkeiten identifizieren und kreativ handeln. Genau das machen wir bei WFL. Bei stürmischen Zeiten werden wir mit einem innovativen Produkt vorankommen und die Zukunft mitgestalten.
     
  8. Kann man Sicherheit in Sachen Finanzen zu 100% planen oder gibt es Faktoren, welche unberechenbar sind?
    Bei dieser Frage fallen mir zwei Zitate ein. „Kein Plan überlebt die erste Feindberührung!“ ―Helmuth von Moltke und Albert Einstein: „Planung ersetzt den Zufall durch Irrtum“. Ich bin der festen Überzeugung - trotz dieser Zitate – dass es unerlässlich ist, vorauszuplanen. Vielleicht passieren verschiedene Fälle nicht immer so wie man diese sieht, aber nichtsdestotrotz wird eine Richtschnur benötigt. Wir müssen also wissen, wo wir hinwollen und Abweichungen gegebenenfalls erkennen, um Kurskorrekturen durchzuführen. Planen heißt auch vorbereiten. Wir planen unseren Weg zum Gipfel. Und egal ob wir Umwege gehen müssen, das Ziel ist immer dasselbe. Die Quintessenz ist also, dass Planen sehr wichtig ist, dennoch aber mit Umwegen gerechnet werden muss.
     
  9. Wenn Sie „Übersicht“ und „Kontrolle“ hören,… was kommt Ihnen als erstes in den Sinn und warum?
    Beides ist unerlässlich. Ohne Übersicht läuft man Gefahr, kopflos zu agieren und bei Kontrolle kommt mir das Steuern in den Sinn. Wie vorhin schon erwähnt, ist der Weg bzw. das Ziel, als auch das Planen sehr wichtig und um dort hinzukommen, braucht es auch Kontrolle.
     
  10. Wo sehen Sie WFL in den nächsten 5-10 Jahren?
    Ich sehe WFL als innovativ und weltweit anerkannten Partner für anspruchsvolle Fertigungsaufgaben. Bei dieser Aussage sind wir mittlerweile schon angelangt. Zukünftig aber noch stärker und größer. Mit den Maßnahmen der neuen Maschinenbaureihen und unseren zukünftigen Entwicklungen, werden wir als WFL die Position halten und noch mehr erreichen.
     
  11. Gibt es Wünsche oder Anregungen für ein noch besseres Finanzwesen bei WFL?
    Als erstes ist es wichtig zu wissen, dass man immer besser werden kann. Für mich steht im Finanzwesen die Mission im Vordergrund. Wir als Abteilung sind sozusagen der Sparring-Partner und Steuermann bzw. Service-Organisation des Unternehmens. Wenn Abteilungen Unterstützung brauchen, sind wir gerne bereit zu helfen, um Pläne für etwaige Projekte aufzustellen. Dabei sind wir immer froh, wenn Wünsche und Anregungen an uns herangetragen werden und Fachbereiche uns auf Dinge hinweisen, bei denen Unterstützung gebraucht wird, um unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen.
zurück
Back to top