Werkzeugverwaltung

Die einheitliche Organisation Ihrer Werkzeuginformation

Die Hauptaufgabe der Werkzeugverwaltung besteht darin, in der automatischen Fertigung von Teilen in einer hochflexiblen Maschine möglichst lange unterbrechungsfrei produzieren zu können. Das wird ermöglicht durch das automatische zur Verfügung stellen eines Werkzeuges nach Ablauf der Standzeit. Die Werkzeuge werden im NC-Programm nicht über ihre Platznummer im Magazin, sondern über ihre Werkzeugidentifikation aufgerufen.

Eine MILLTURN ist mit einem großen Werkzeugmagazin ausgerüstet (bis zu 200 Plätzen), in dem alle möglichen Werkzeugarten mit einer einheitlichen Schnittstelle abgelegt sind. Aus diesem Magazin werden die Werkzeuge über ein automatisches Werkzeugwechselsystem mit Werkzeuggreifer in die Dreh-Bohr-Fräseinheit eingebracht. Das Werkzeugmagazin kann auch während der Programmlaufzeit der Maschine be- und entladen werden. Rüstvorgänge wie der Ersatz verschlissener Werkzeuge oder das Einbringen der benötigten spezifischen Werkzeuge für den nächsten Auftrag inklusive Eingabe der Werkzeugdaten erfolgen also hauptzeitparallel.

Damit ergibt sich als Hauptvorteil für den Anwender eine erhebliche Reduktion der Rüstzeit und damit ein verbesserter Ausnutzungsgrad der hochwertigen Maschine. Außerdem werden Werkzeugkosten eingespart, da die Werkzeuge immer bis zum Standzeitende ausgenutzt werden können.

  • Automatischer Werkzeugwechsel mit "normalen", "übergroßen" und "überlangen" Werkzeugen
  • Intelligente Wiedereinstiegslogik, Fortsetzung bzw. Wiedereinstieg ins Programm daher mit minimalem Bedieneraufwand möglich. Das Werkzeugwechselsystem der Maschine erfordert nahezu keinen Bedienaufwand
  • Elektronischer Rüstplan für Werkzeugrevolver mit geführtem Umrüsten
  • Werkzeuge ins Magazin auf- und abrüsten, während ein Programm läuft Werkzeuge können Aufträgen zugeordnet werden
  • Umfangreiche Werkzeug-Suchfunktionen nach den verschiedensten Kriterien
  • Platzweises Durchtakten zur optischen Werkzeugkontrolle
  • Werkzeug reaktivieren nach Wendeplattentausch über Softkey-Funktion

Optionale Zusatzerweiterungen der Werkzeugverwaltung

Werkzeugdatenarchiv

Das Werkzeugdatenarchiv dient hauptsächlich zum Hinterlegen der Daten von fertig voreingestellten, jedoch (noch) nicht aufgerüsteten Werkzeugen und von vorübergehend aus dem Magazin entfernten Werkzeugen.

Im Archiv kann man also Werkzeugdaten für Werkzeuge ablegen, die z.B.

  • demnächst aufgerüstet werden sollen, oder
  • vorübergehend aus dem Magazin entfernt wurden

Die Werkzeugdaten von Werkzeugen, deren Standzeit noch nicht abgelaufen ist, können beim Herausnehmen aus dem Magazin in eine Datei exportiert werden, die aktuellen Ist-Daten bleiben somit weiterhin verfügbar. Das Werkzeugdatenarchiv kann tausende Datensätze aufnehmen und ist netzwerkfähig, d.h. es können via Netzwerk mehrere MILLTURN-Maschinen auf ein und dieselbe Archiv-Datenbank zugreifen.


Werkzeug-Stammdatenbank

In die Stammdatenbank der MILLTURN-Werkzeugverwaltung können alle Werkzeugstammdaten hinterlegt werden. Die Werkzeugstammdaten beinhalten alle neutralen Eigenschaften eines Werkzeugs, wie z.B. die Klassifizierung von Werkzeugdurchmesser, -Länge, -Schnittstelle, Vorgabestandzeit, Anzahl der Schneiden, usw., sowie Voreinstellmaße mit Toleranzangaben. Beim Aufrüsten eines Werkzeugs können diese Daten dann aus der Stammdatenbank übernommen werden.

Die Stammdatenbank kann tausende Datensätze aufnehmen und ist netzwerkfähig, d.h. es können mehrere MILLTURN-Maschinen auf ein und dieselbe Datenbasis zugreifen. Dank automatischer Übernahme der Stammdaten von neuen Werkzeugen in die Datenbank lernt die MILLTURN mit jedem neu angelegtem Werkzeug dazu ohne, dass ein zusätzlicher Bedienaufwand notwändig ist.


Werkzeugbedarfsverwaltung

Die Werkzeugbedarfsverwaltung dient zur möglichst frühen Information über den in der Maschine verfügbaren Werkzeugvorrat für den aktuellen Fertigungsauftrag und darüber hinaus für bis zu maximal 10 nachfolgende Folgeaufträge mit den zugehörigen Losgrößen.

Um dies zu ermöglichen ist eine Werkzeugbedarfsliste mit allen verwendeten Werkzeugen im NC-Programkopf notwendig. Die hinterlegte Werkzeugbedarfsliste bietet ebenfalls die Optionen, Informationen über den Eingriffsweg pro Werkstück oder auch eine Vorwarngrenze der minimalen Restlebensdauer zu hinterlegen.

Sobald ein NC-Programm zur Bearbeitung angewählt wird, analysiert die Werkzeugbedarfsverwaltung automatisch die Informationen aus der Werkzeugbedarfsliste und überprüft, ob in den Werkzeugmagazinen alle erforderlichen Werkzeuge verfügbar sind bzw. ob der aktuelle Werkzeugvorrat in der Maschine für angegebene Anzahl der zu fertigenden Werkstücke ausreicht oder nicht. In der Übersicht der Werkzeugbedarfsverwaltung ist der Name des aktuell angewählten NC-Programms sowie die Anzahl der noch zu fertigenden Werkstücke ersichtlich.

Das Ergebnis der Auswertung wird in einer Liste übersichtlich dargestellt und kann einerseits am Steuerungsbildschirm eingesehen bzw. in eine Datei ausgegeben oder ausgedruckt werden. Im NC-Programm kann abgefragt werden, ob für die Bearbeitung des aktuellen Werkstücks alle erforderlichen Werkzeuge zur Verfügung stehen.


Werkzeugidentifikationssystem Balluff BIS-C / BIS-M

Zur Funktion der MILLTURN-Werkzeugverwaltung ist für jedes Werkzeug ein Werkzeugdatensatz erforderlich.

Beim Aufrüsten eines Werkzeuges in das Magazin kann der erforderliche Datensatz vom Codeträger gelesen werden. Beim Abrüsten können die aktuellen Daten gespeichert werden (z.B. verbleibende Reststandzeit, Verschleißdaten usw.). Zum Beschreiben oder Lesen des Codeträgers wird die mitgelieferte Schreib-/Lesestation verwendet. Die Dokumentation beinhaltet eine detaillierte Beschreibung der Datenstruktur am Codeträger.

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